Die edle Tafel und das Glas

Die edle Tafel und das Glas
Gläser spielen beim stilvollen Tisch-Arrangement eine wichtige Rolle: Denn wie kein anderes Produkt spielt ein perfektes Glas seine Stärken dadurch aus, ein Präsentationsrahmen für das Besondere zu sein. Dabei muss nicht der Werkstoff Glas wirken, sondern die feinen Spiegelungen und die weichen, fassenden Formen. Doch welche Glastypen gibt es – und wo haben sie auf der edlen Tafel ihren Platz?

 

In einer Linie oder im Dreieck

In der Regel stehen drei Gläser auf dem Tisch: Eines für Wasser, eines für Weiß- und eines für Rotwein. Das sogenannte Richtglas ist dabei das Glas, in das der Wein für den Hauptgang eingeschenkt wird. In der Regel ist dies das Rotweinglas, wird zum Hauptgang jedoch Fisch serviert, übernimmt das Weißweinglas diese Position. Dieses Richtglas, an dessen Position sich beim Eindecken der Tafel alle anderen Gläser ausrichten, steht in gerader Linie über dem Hauptgang-Messer. Dabei gibt es zwei gängige Varianten für die Positionierung der Gläser: nebeneinander oder in der Dreiecksform. Die erste Variante bedeutet, dass die Gläser im 45°-Winkel in einer Linie stehen. Alternativ kann das Wasserglas rechts oben zwischen dem Rot- und Weißweinglas platziert werden, wodurch sich eine Art Glasdreieck ergibt. Ist das Richtglas das einzige Weinglas des Gedecks auf dem Tisch, steht das Wasserglas von diesem aus gesehen rechts unten, also auf vier oder fünf Uhr. Kommt ein weiteres Glas, beispielsweise für Sekt oder Dessertwein, hinzu, steht es entweder in gerader Linie links oberhalb des Rotweinglases (auf etwa zehn oder elf Uhr) oder oberhalb zwischen dem Rot- und dem Wasserglas. Aus dem Glasdreieck wird dann ein Viereck. Bei mehr als zwei Gläsern ist daher die Glasreihe die praktischere Variante – auch wenn sie etwas mehr Raum auf dem Tisch benötigt.

 

Das passende Glas

So groß wie die Vielfalt der menübegleitenden Getränke ist natürlich auch die der Gläser. Aus diesem Grund möchten wir einen kurzen Überblick geben:

 

- Das Weißweinglas ist aus gutem Grund kleiner als ein Rotweinglas: Es wird öfter nachgeschenkt, damit der gute Tropfen nicht so lange steht und immer möglichst kühl bleibt. Darum wird das Glas auch nur am Stiel angefasst.

 

- Das Rotweinglas hat eine bauchige Form und ein größeres Volumen, damit der Rotwein atmen und sein ganzes Bouquet entfalten kann. Doch beim Rotweinglas gibt es feine Unterschiede: Bei jüngeren Rotweinen sollte der Kelch größer sein, bei jüngeren fruchtigen Weinen (Riesling) haben die Gläser einen aufgebogenen Rand. Das Burgunderglas mit seiner ausgeprägten Pokalform hingegen ist ideal für würzige Rotweine wie Spätburgunder oder Blauer Burgunder. Noch größer und spezifischer sind dann nur noch Bordeauxgläser.

 

- Beim Wasserglas sind die Regeln längst nicht mehr so streng und das klassische Mineralwasserglas kann gerne auch durch eine modernere Version ersetzt werden.

 

- Zum Digestif kommt meist hochprozentiges zum Einsatz, wobei der Obstbrand in einem sogenannten Stamper ohne Stiel und der Grappa in einem Schnapsglas mit Stiel gereicht wird.

 

- Der kleine Bruder des Weinglases ist das Kristall für Sherry. Nicht vergessen: Es muss gut gekühlt sein und wird nur zur Hälfte gefüllt.

 

- Mit kurzem Stiel und bauchiger Mitte liegt der Cognacschwenker hervorragend in der Hand. Das sollte er auch, denn ein guter Cognac entfaltet sich erst durch die Wärme der Handinnenfläche.

 

- Die Likörschale hat ihren Auftritt zum Dessert oder Kaffee nach dem Menü. Das kleine Schälchen mit langem Stiel wurde für Liköre entwickelt.

 

- Das Martiniglas ist tatsächlich nur dem Kult-Cocktail vorenthalten. Ob geschüttelt oder gerührt: Serviert wird ein Martini in einem konischen Kelch mit Stiel.

 

- Damit der Champagner möglichst lange herrlich prickelt, verjüngt sich das ohnehin schon schmale Glas zusätzlich nach oben.

 

- Für den Sekt gibt es hingegen gleich drei Varianten: die Flöte, Schale oder Fontäne. Sie alle haben einen Stiel, an dem man das Glas hält, damit der Sekt kalt bleibt.

 

- Noch umfangreicher ist das Sortiment für Biergläser. Hier kommt es ganz auf den Inhalt an. Während sich das Pils in einer eleganten Tulpe präsentiert, stehen auch für Export, Alt und Kölsch oder Weißbier spezielle Gläser im gut sortierten Regal einer Bar.

 

Eine zweckdienliche Glasauswahl braucht jedoch keinen riesigen Gläserschrank, denn nur Glasformen, die geschmacklich wirklich nachvollziehbare Erlebnisse fördern, machen Sinn. Gastronomen und Hoteliers sollten bei der Auswahl in erster Linie auf perfekte Qualität und feinste Verarbeitung achten. Diesen hohen Ansprüchen wird nur bleifreies Kristallglas gerecht, das nahtlos aus einem Stück gezogen wird – ohne Übergang zwischen Stiel und Oberteil. Nur dann zeichnet sich das Glas durch eine außerordentliche Bruch- und Spülfestigkeit aus und ist dem harten gastronomischen Alltag gewachsen. Mit der Serie firstglass bietet WMF eine Auswahl an Kollektionen, die genau auf diese Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Kategorie: table top

Kommentare wurden deaktiviert.